Die Schülerinnen und Schüler der Bläserakademie präsentierten am Mittwoch, 27. September 2017, in einem Vorspiel den Ausbildungsstand ihrer Unterrichtsgruppen. Steffen Hospodarz erläuterte zur Begrüßung im Neuen Forum in Seelze: „Die Gelegenheiten, Musik zu präsentieren, sind für jüngere Musikgruppen meist nicht so zahlreich. Mit diesem Vorspiel wollen wir ihnen eine weitere Möglichkeit bieten, Bühnenpräsenz zu erlernen und ihre musikalischen Fortschritte in Kleingruppen darzubieten. So bekommen auch die Eltern und interessierte Vereinsmitglieder einen genaueren Einblick in die musikalische Arbeit der Bläserakademie.“ Auch für die Jbo-Beginners ist es eine ganz neue Erfahrung, ihren Mitspielenden aus dem Publikum heraus zuzuhören und so auch ganz anders ihren eigenen Auftritt zu reflektieren. So wurde entdeckt, dass alle mit der eigenen Leistung meist unzufriedener sind als die Zuhörerschaft, der Umgang mit einem Mikrophon entscheidend für die Verständlichkeit der Moderation ist und wie besonders der Moment direkt nach dem letzten Ton ist.
Das Vorspiel startete auf hohem Niveau: Laura interpretierte, gemeinsam mit ihrer Lehrerin Anna Rheinländer, eine Gavotte von Gossec aus dem Heft „High Performance Flute“. Es folgte ein lyrisches Klarinettenduett, in dem Juliane die Melodie aus dem Largo aus Dvořák neunter Sinfonie „Aus der neuen Welt“ spielte, während Lara-Joy die gesamte Orchesterbegleitung übernahm.
Ganz professionell zeigte sich Noah am Euphonium: Er trat mit „haTikwa“, der israelischen Nationalhymne, nicht nur solistisch auf, sondern hatte auch noch eine Zugabe vorbereitet, die selbst seinen Lehrer Arne Wulff überraschte. Mit dem Thema aus „Wilhelm Tell“ leitete er zu dem zweistimmigen Stück „Blues Band“ über, präsentiert von Charlotte, Ivan und Laura an der Trompete.
Am selben Instrument spielten Esra, Manuel und Savan nicht nur das selbst zusammengestellte „Beginners-Medley“ aus den drei Lieblingsstücken der Vortragenden, sondern auch das von den Hannover 96-, Katzen- und Pferdeliebhabern selbst komponierte Stück „96-Katze-Pferdreiten“ – ein wahrhaft zeitgenössisches Stück mit Spezialeffekten wie Klopfen auf dem Mundstück oder Klappern mit herausgedrehten Ventilen, das sich hinter den zeitgenössischen Stücken „A Little Suite of Horror“ (YoungStars) und „The Fly" (MSO) nicht verstecken muss. Mit „altbekannten Essential-Elements-Hits“ wartete sodann die jüngste Gruppe des Nachmittags auf: Die Saxophonistinnen Chiara, Natalia und Viona trugen mit ihrem Lehrer Arne Pünter „Au claire de la lune“, „London Bridge“, „Oh Susanna“ und den „Hard Rock Blues“ vor.
„Viva la musica“ könnte nicht nur als Motto des Schülervorspiels gelten, sondern wurde auch von Leonie, Melina und Lehrerin Anna Rheinländer an der Querflöte aufgeführt, gefolgt von den Stücken „Swing Marsch“ und „What Shall We Do With the Drunken Sailor“, für das die fünf Klarinettistinnen Annkathrin, Emelie, Leonie N., Leonie S. und Nicole kurzerhand Schlagzeuglehrer Simon Schröder als Begleitung gewinnen konnten.
Nach einer Umbaupause konnten auch die größten Instrumente - Aleksa, Constantin und Kimberly mit ihrem Lehrer Steffen Hospodarz an der Tuba - einen Walzer von Moritz Vogel aus dem 19. Jahrhundert darbieten.
Ilayda und Jannis folgten gemeinsam mit Arne Pünter mit typischen Blues-Klängen am Altsaxophon. Wir dürfen uns schon auf das Thema aus „Der rosarote Panther“ freuen, das ebenfalls mitten in der Vorbereitung steckt. Mit weichem Klang und melodiöser dynamischer Gestaltung meisterte sodann Johannes an der Posaune das Solostück „Excursion“ von Timothy Johnson mit CD-Begleitung. „Das ist voll schön!“, war schon bei der Einspielprobe von den anderen Jbo-Beginners zu hören.
Johanna, Lisa und Romy führten an der Klarinette mit Mancinis träumerischem „Moon River“ das einzige dreistimmige Stück des Vorspiels auf, bevor Jordan, Tobias und Saranya das Publikum „Unter Palmen“ und mit dem „Buck and Wing Dance“ mit fröhlichen Trompetenklängen in die Herbstferien verabschiedeten.
Direkt nach jedem Auftritt war die Aufregung natürlich noch groß. Daher durfte der verdiente Schlussapplaus nicht fehlen, den alle Instrumentalschülerinnen und -schüler mit ihren Lehrkräften gemeinsam auf der Bühne nun auch wirklich genießen konnten.
Vielleicht erinnert sich jemand: Das letzte Vorspiel im Verein fand im Februar 2006 mit acht Schülerinnen und Schülern statt. Mit nun 32 teilnehmenden Jbo-Beginners ergab sich ein richtiges Konzertprogramm und auch das Publikum passt lange nicht mehr in die Vereinsscheune. Alle sind sich einig, dass solch ein Vorspiel wieder ein fester Bestandteil im Jahresprogramm werden soll.
(sm)