Einiges an Vorbereitung hat es gekostet - doch dann stand der Termin: am 4. Advent präsentierten sich beide Ensembles auf der Bühne an der Marktkirche. Ursprünglich war es eine "kleine Idee": wir können uns doch mal in Hannover hinstellen und für die HAZ- Weihnachtshilfe spielen und sammeln.  Gesagt, getan. Flugs wurden die Kontakte mit der HAZ geknüpft und dort freute man sich über das Engagement unseres Vereins. Nach etwas Zittern bei der Teminvergabe (fast hätte sich der Auftritt mit dem Seelzer Weihnachtsmarkt überschnitten!) stand dann alles fest - der 4. Advent soll es sein.

Der Begutachtungsausflug einer kleinen "Kommission" zum abendlichen Markt führte zunächst zu einem mittelschweren Schock: wie sollen wir bloß auf diese Bühne passen? Sind Stühle da? Wie um Gottes Willen bekommen wir unser ganzes Instrumentarium für zwei Gruppen dahin? Wann - was - wie - wer - ... ?

Aber auch solche Umstände können unsere Orchester nicht stoppen: bereits Sonntag Mittag brach das Vorauskommando auf, um mit unserem Anhänger alles dorthin zu schaffen. Glücklicherweise konnten kurzfristig noch ein Raum im Foyer des Landesmuseums und Stühle für die Musiker organisiert werden - na also, das klingt doch gut! Auch Petrus kam uns an diesem wirklich schneereichen Wochenende wohlwollend entgegen: nach dem Wetterchaos tags zuvor hatten wir am Sonntag blauen Himmel und Tauwetter.

Die Jbo-YoungStars eröffneten den Tag um 16 Uhr musikalisch. Immer souveräner werdend, brachten sie den Weihnachtsmarktbesuchern ihr Ständchen mit der bekannten Mischung aus Rock, Pop und Originalwerken für Blasorchester zu Gehör. 28 Musiker schienen das Maximum der Bühnenkapazität zu sein. Im Stehen, dicht gedrängt, wurden die Kannen durchgeblasen - bei diesem Wetter durchaus Schwerstarbeit. Das Publikum war lautstark mit von der Partie - Zugaberufe und lauter Applaus zollten den jungen Musikern die verdiente Anerkennung.

 

Nach einer Pause mit dem TUI-Chor versuchten dann Ulrich Matthaei und die MSO'ler, sich irgendwie auf die Bühne zu zwängen. Jetzt musste auf die Stühle zurückgegriffen werden - und unsere Klarinetten wurden zudem noch stehend vor die Bühne verbannt. Nur so war es möglich, dass alle Musiker auch Ulrich sehen konnten - was relativ wichtig ist bei einem Dirigenten, nicht wahr? So dicht gedrängt, stand eine bunte Mischung der MSO-Unterhaltung auf dem Programm: Rock, Pop, Big-Band. Abgerundet wurden die Stücke noch von einigen swingenden Weihnachtsliedern - es ist ja schließlich Adventszeit!

Schon bei der Ankündigung des Moderators Tom Kruse (diesmal aus der allerletzten Reihe sprechend), nun komme die "gute alte Big-Band-Ära", waren die Zuhörer ausser sich. Von der Bühne konnten Menschen beobachtet werden, die sich einhakten und schunkelnd der Musik  lauschten. "Bravo" war immer häufiger zu hören!


Natürlich waren die Umstände für einen solchen Auftritt alles andere als gut - Blasinstrumente und Kälte passen einfach nicht zueinander. Dass das MSO trotzdem 2 Stunden live präsent war, soll in diesem Zusammenhang daher sehr lobend erwähnt werden, zumal Ulrich Matthaei nicht nur "leichte Kost" ausgewählt hatte. Besonders das Blech mußte doch in der Kälte alles geben. Hier zeigte sich eine Stärke des MSO: auch wenn das Umfeld einmal nicht 100% so ist, wie man es sich für ein großes Blasorchester wünscht, geben alle alles. Es wurde sogar von "halberfrorenen Zehen" berichtet...

Das Programm bot für jeden Geschmack etwas: von den MSO-typischen Medleys aus Rock&Pop bis hin zu Swing und Jazz. Auf den Punkt gespielt, groovte es auf der Bühne ordentlich.

Ein schöner Nebeneffekt: alle 400 Handzettel, die das MSO für die Neujahrskonzerte 2006 verteilte, waren weg! Somit ging die Rechnung auf: ein Promotion-Gig für das MSO in Hannover (was es so noch nicht gegeben hat) und die Neujahrskonzerte, verbunden mit der guten Tat für die HAZ- Weihnachtshilfe! Wir hoffen, dass die Spendeneinnahmen hierfür durch das moderne Programm des MSO noch ordentlich gefördert werden konnten.

Dies war sicherlich eine gute Premiere für unsere Orchester in Hannover.

Wir hoffen, dass noch viele folgen werden!