Modern Sound[s] Orchestra beendet "Neujahrskonzert-Tournee" durch die Region Hannover
(hhm) | Nachdem das Auftaktkonzert der Neujahrskonzerte erstmalig in der Tellkampfschule am Maschsee in Hannover stattgefunden hatte und trotz der Ortswechsels gut besucht war, war auch das Gastspiel in der Wandelhalle in Bad Nenndorf ein echter Erfolg. Beide Räumlichkeiten boten dem Orchester ganz eigene Möglichkeiten - mit ihrer Akustik und dem Ambiente. Mit dem dritten Konzert am vergangenen Sonnabend, den 26. Januar 2013, vor heimischem Publikum im voll besetzten Forum des Schulzentrums in Seelze, beendete das Modern Sound[s] Orchestra (MSO) seine diesjährigen Neujahrskonzerte.
Im Seelzer Forum sah man sich allerdings einer Herausforderung gegenüber. Der Platzbedarf des Orchesters machte eine "klassische Aufstellung" auf der Bühne unmöglich. Nach vielem Ausprobieren wurde das Orchester dann gedreht im Saal platziert - mit dem Ergebnis, dass das Publikum zu einem guten Drittel seitlich vom Orchester saß, und durch erhöhte Plätze in den hinteren Reihen diesmal alle Musiker gut sehen konnte, was zu ganz besonderen Eindrücken beim Publikum führte. Selten konnte man so ungehindert in und auf das Orchester schauen.
Unter dem Motto "Vom Orient zum Okzident" hatte das Orchester eine besondere musikalische Reiseroute gesteckt. Den Start der Reise bildete die Originalkomposition Orient Express des Engländers Philip Sparke. Ein musikalisches sehr bemerkenswertes Stück, das den Zuhörer klanglich in die Zeit einer Bahnreise im letzten Jahrhundert führt. Triebwerke des Zugs waren unter anderem Percussion, tiefes Blech und Hans-Heinrich Müller mit der Bassklarinette. Dieser Zug bildete dann auch symbolisch das Transportmittel für die weitere Reise. Nach einem Abstecher zum Gardasee in Italien, wo das kleine Dorf Tignale besucht wurde, ging die Reise weiter in Richtung Orient.
Mit An Aladdin Fantasy brachte das Orchester ein Medley von Filmmusiken aus dem gleichnamigen Disney-Zeichentrickfilm zu Gehör. In die Pause verabschiedete sich das Orchester mit einer weiteren Originalkomposition: Persis erzählt eine Liebesgeschichte im fernen Orient, wo Maria Stromann (Oboe) mit einem sehr schön dargebotenen Solo glänzte - sie verkörperte damit die schöne Tänzerin im Hofgarten des Königs und erntete verdienten Applaus des Publikums.
In der Pause konnten sich die Besucher mit kleinen orientalischen Leckerbissen verwöhnen lassen. Zudem lud Flötistin Antje Ueberschär zu einem Schnupperkurs im Bauchtanz ein.
Den Auftakt zum zweiten Teil bildete die Ouvertüre zur Leichten Kavallerie von Franz v. Suppé. Die Trompeter und Hornisten hatten hier ordentlich zu tun und wurden mit viel Applaus bedacht. Second Suite for Band hieß die folgende Originalkomposition. Eine viersätzige Suite spanischer Melodien und Rhythmen, komponiert vom Amerikaner Alfred Reed, einem der bedeutendsten Komponisten für sinfonische Blasorchester. Das Modern Sound[s] Orchestra hatte in der Vergangenheit schon mehrfach seine Kompositionen auf dem Programm stehen. Mehrere solistische Einlagen in diesem Stück wurden vom Klarinettisten Julian Aubke vorgetragen, und die 5-köpfige Riege der Schlagzeuger hatte die Aufgabe übernommen, das Arrangement für 8 Schlagzeuger so zu verdichten, dass Dirigent Henning Klingemann alle Sounds zur Verfügung hatte.
Anschließend, auf dem Weg nach Hause, machte das Orchester in Ungarn Station. Nach Johannes Brahms' Ungarischer Tanz Nr. 5 entführte das Orchester die Besucher schließlich auf eine wirklich übersinnliche Reise: Transcendent Journey, vom amerikanischen Komponisten Rossano Galante, ist eine Komposition im Stil großer Filmmusiken - mit schillernden Farben, modernen Harmonien und ausgefuchsten Rhythmen. Diese Kombination kam beim Seelzer Publikum gut an - erste Standing Ovations waren zu beobachten.
Den Abschluss des Konzerts bildete ein Medley von Deep Purple, der angeblich lautesten Band der Welt. Dass solche Musik auch mit einem Blasorchester funktioniert, dafür lieferte das MSO mit den überzeugenden Solisten Katja Steinmeyer (Tenorsaxophon) und Katharina Kupka (Posaune) den Beweis.
Das Publikum erklatschte sich drei Zugaben, die Henning Klingemann gern erfüllte. Dass das MSO eine Wiege guter Solisten ist, bewies es noch einmal im Soul Bossanova mit Rainer Borges (Trompete) und Stefan Pirklbauer (Posaune).
Ein ganz besondere Zugabe gab es dann kurz vor Schluss - Marc Rupp setzte diesem Konzertabend schließlich die Krone mit seinem Xylophon-Solo beim Wilhelm-Tell-Galopp auf. Ein nicht enden wollender Applaus belohnte ihn und schließlich sämtliche Musiker für die gesamte Vorbereitung. Auch Dirigent Henning Klingemann war sichtlich zufrieden.
"Nach dem Konzert ist vor dem Konzert" - Sie können sich schon jetzt auf das nächste Konzert des MSO am 17. April um 19:30 Uhr in der katholischen Kirche in Seelze freuen. Für September ist ein weiteres Konzert geplant: unter dem Motto "Filmmusik" werden alle drei Orchester im Jugendblasorchester Seelze gemeinsam auftreten. Das genaue Datum und den Ort der Veranstaltung erfahren Sie zu gegebener Zeit auf unser Homepage und in der örtlichen Presse.
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