Seelzer Modern Sound[s] Orchestra empfängt Orkiestra Deta aus Polen
Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Seelze und Mosina erfolgte ein musikalisches Familientreffen
Wer am vergangenen Freitag, 07.09.2012, den Saal der Seelzer Bürgerstuben betrat, fand einen Ort des Austauschs verschiedenster Partner vor: Musiker mit Pfadfindern, Vertreter aus Politik und Verwaltung mit Schützen und – vor allem – Deutsche mit Polen. Es war der Abend des Wiedersehens zwischen den Delegationen aus den beiden Partnerstädten Seelze und Mosina. Bereits vor einem Jahr waren die Vertreter der heimischen Vereinigungen zum Austausch in die polnische Stadt in der Nähe Posens gereist, nun stand der Gegenbesuch an.
Mit Mimik und Gesten wurden Sprachbarrieren schnell beseitigt. Zumal insbesondere auch bei den Vertretern des „Modern Sound[s] Orchestra“ (MSO) und dem „Orkiestra Deta“ die Musik als gemeinsame Sprache diente. Dass beide auf einer Wellenlänge lagen, zeigte sich im Rahmen der offiziellen Feierstunde am Samstag, bei der sie – nach jeweils eigenen Darbietungen – die Zugaben zusammen spielten. Nicht nur beim anschließenden Buffet, sondern auch beim Tanz gab es die Gelegenheit, die Kontakte zu intensivieren.
Auch am Sonntag zeigte es sich, dass sich die einzelnen Gruppen prima ergänzten. Beim Jubiläum der Lohnder Pfadfinder gestalteten die Musiker der beiden Orchester das künstlerische Rahmenprogramm. Ursprünglich waren dabei die Programme so gestaltet, dass sich im Vergleich zum Vorjahr kein Werk wiederholte. Doch ein Stück war den polnischen Musikern dermaßen in bleibender Erinnerung geblieben, dass sie den Dirigenten des MSO, Henning Klingemann, kurzfristig überzeugen konnten, Otto M. Schwarz’ Komposition „Around the World in 80 Days“ abermals zu Gehör zu bringen. Mit zahlreichen musikalischen Effekten konnte man so in der Phantasie Elefanten, Cowboys und Dampfer sehen. Aber auch die weiteren Darbietungen wie etwa ein Medley mit den Hits von Herbert Grönemeyer und Musicalmelodien aus der „West Side Story“ überzeugten das Publikum. Den Höhepunkt stellte das gemeinsame Intonieren der Europahymne dar.
Beim abschließenden Grillen wurden die Gäste dagegen noch in einen weiteren lokalen Brauch eingewiesen: das Trinken der Lüttje Lage. Dies fehler- und tropffrei hinzubekommen, war für Gäste und Gastgeber Ansporn für mehrere Runden. Und wie es sich für Musiker gehört, wurde das Wochenende mit Gesang beschlossen. Schnell zeigten sich die Gemeinsamkeiten im Kanon „Bruder Jakob“, wo die Einsätze in deutsch und polnisch erfolgten. So ging es mit vielen positiven Erinnerungen an drei wunderbare Tage am Montag wieder zurück nach Polen. Es soll nicht der letzte Besuch bleiben.
(Julian Aubke)